Die Entstehung der Ethik Bonhoeffers 9/4/2015

Die Enstehung der Ethik Bonhoeffers

Vortrag nach Anlass der Präsentation der ungarische Übersetzung der Ethiuk Bonhoeffers in Oradea (Nagyvárad) in Rumänien am 9. April 2015 morgens und am John Wesley Institut in Boedapest am selben Tag nachmittags.

Lieber Bela, liebe Erszebet, sehr verehrte Vertreter von Kirchen und Fakultäten, meine Damen und Herren,

Gerade heute ist es genau siebzig Jahre her, dass Dietrich Bonhoeffer in dem Konzentrationslager Flossenburg ermordet wurde. Es ist also ein Tag des Gedenkens. Es ist aber auch ein feierlicher Tag. Feierlich weil die Theologie Bonhoeffers nach siebzig Jahren noch immer populär ist und viel gelesen wird, man könnte sogar sagen, dass diese Theologie im Laufe der Jahren immer populärer geworden ist. Und feierlich weil gerade an diesem Tag die erste ungarische Übersetzung der Ethik Bonhoeffers präsentiert wird. Wie diese Übersetzung zustande gekommen ist, darüber werde ich heute nicht sprechen, das macht am besten der Übersetzer selber, Visky Bela. Dass es nicht ohne Schwierigkeiten gewesen ist, davon bin ich ziemlich sicher. Ich habe damit Erfahrungen gemacht als ich dasselbe Buch zusammen mit Gerard den Hertog vor drei Jahren ins Niederländischen übersetzte. Es ist ein schwieriger Text, nicht nur weil es ein schwieriges Buch ist, aber auch weil das Buch nie vollendet wurde und deshalb von Bonhoeffer auch nicht fertig gemacht ist für Drucklegung. Der Text ist ein unfertiges und nur teilweise korrigiertes Manuskript, das sowohl von den ursprüngliche Herausgeber Eberhard Bethge als von der spätere Herausgeberkreis der Dietrich Bonhoeffer Werke wesentlich unverändert gelassen ist. Es gibt Neologismen, die man nicht findet in Duden und wofür es ganz bestimmt auch kein Wörter gibt in ein ungarisches Lexikon. Die Ethik, wie sie vor uns liegt, so schrieb Eberhard Bethge in das Vorwort

zur erster Auflage, „ist nicht die Ethik, die Dietrich Bonhoeffer erscheinen lassen wollte. Es ist die Zusammenstellung der geretteten Abschnitte, die abgeschlossen und unabgeschlossen, die durch neue Ansätze ersetzt und die als vorbereitendes Material für das geplante Werk aufgeschrieben waren. Es sind die Teile, die noch ungeordnet vor dem Zugriff in Sicherheit gebracht und die aus Gartenverstecken wieder ausgegraben werden konnten, auch Teile, die am 5. April 1943, dem Verhaftungstag Dietrich Bonhoeffers, schon in der Hand der Gestapo gewesen sind.“

In 1949, bei der ersten Auflage, hat Bethge noch versucht wenigstens für die erste Hälfte des Buches eine logische Reihenfolge der verschiedene Abschnitten zu konstruieren. Bei der sechsten Auflage in 1962 hat Bethge die verschiedene Kapitel wesentlich neugeordnet (in dem Sinne gerecht, dass es tatsächlich ein Verbesserung der frühere Ausgabe gegenüber bedeutete), aber der Herausgeberkreis der Dietrich Bonhoeffer Werke hat dann in 1992, im Einverständnis mit Eberhard Bethge, beschlossen  völlig abzusehen von irgendeine Rekonstruktion und die Abschnitte auf zu nehmen in der chronologische Reihenfolge, die auf technischen Gründe (welches Papier, welche Tinte wurde benutzt) festgestellt wurde. Das heißt: wir gestehen ein, wir wissen nicht, wie die Ethik Bonhoeffers ausgesehen hätte, wenn er von ihm fertiggeschrieben wäre. Für uns, niederländische Übersetzer, war das nicht nur Anleitung dieser Reihenfolge zu übernehmen, aber auch um die Titel zu ändern. Unsere Buch heißt nicht ‚Ethik‘ sondern ‚Ansätze für eine Ethik‘ (Aanzetten voor een ethiek), denn eine vollständige Ethik Bonhoeffers gibt es leider nicht, es gibt die verschiedene Ansätze für das schreiben einer Ethik, die er gemacht hat. Die Geschichte der Entstehung der Ethik, die ich Ihnen heute erzählen möchte, ist denn auch die Geschichte dieser verschiedenen Ansätze.

Dietrich Bonhoeffer, der Autor einer der meist gelesenen Bücher über Ethik aus der Geschichte, war kein Ethiker! Er ist nicht nur nicht promoviert in der Ethik, aber auch bei der vielen Referate, die er während seines Studiums der Theologie schreiben müsste, handelt sich nicht eines über der Ethik! Er hat die zweifelsohne verpflichtete Vorlesungen Ethik bei Seeberg[i] besucht, aber dabei ist es geblieben. Als er in 1931 in Bonn zum ersten Mal in der Gelegenheit war eine Vorlesung bei Karl Barth mitzumachen, geht diese Vorlesung zu seiner Enttäuschung nicht über die Enzyklopädie („Die Enzyklopädie liest er ja leider nicht“, schreibt er am 15. Juli 1931 an seinen Freund Erwin Sutz und er unterstreicht das Wort ‚leider‘[ii]). Nein, ‚leider‘ gab Barth damals (nur) Vorlesungen über Ethik. Wenn man in das neunte Teil der Dietrich Bonhoeffer Werke sieht welche Referate er geschrieben hat während seines Studiums, wird sofort klar was für ihn das wichtigste war: die Ekklesiologie. Weil er schon früh weißt, dass er darauf promovieren möchte (er macht darüber in 1925 als neunzehnjährige schon Pläne) schreibt er verschiedene Referate als Vorarbeit für diese Promotion. Diese Arbeite sind vor allem historisch und dogmatisch. Seine Dissertation über die Kirche, Sanctorum Communio, nennt er im Untertitel ‚Eine dogmatische Untersuchung zur Soziologie der Kirche‘. Als er als Privatdozent Vorlesungen gibt an der Berliner Universität ist eine der erste Vorlesungsreihen die über „Das Wesen der Kirche (Ebenfalls von Bela auf Ungarisch übersetzt: Az Egyhaz Lenyege). Das wahrscheinlich wichtigste Buch das Bonhoeffer selbst noch herausgegeben hat ist Nachfolge. Diese Arbeit über die Bergpredigt besteht aus zwei Teile: Auf dem ersten Teil, die Auslegung der Bergpredigt, folgt ein zweites ekklesiologisches Teil: Die Kirche Jesu Christi und der Nachfolge. Seit dem 30. Januar 1933, der Tag der Machtergreifung, hat die Frage „Was ist eine Kirche“ sich geändert in: „Was hat eine Kirche zu tun!“. Schon in April 1933 schreibt er seine berühmte Broschüre „Die Kirche vor der Judenfrage“. Darin poniert er die für Lutherische Ohren unerhört revolutionäre These, dass es Situationen geben kann, worin die Kirche über zu gehen hat zu unmittelbares politisches Handeln. Es ist ultima ratio, ein Ausnahmefall, wovon Bonhoeffer sagt, dass die nur dann aktuell ist, wenn das Fortbestand des Staates und damit auch das Fortbestand der Kirche bedroht ist. Aber man muss wohl annehmen, dass Bonhoeffer sich ab diesem Moment besonnen hat, wann diese Situation gegeben wäre. Schon früh, als die Kirche der Altpreußischen Union, die er angehört, die Arierpragraph einführen möchte, versucht Bonhoeffer ein Pfarrerstreik zu organisieren , aber er findet nur sehr wenige Mitkämpfer. Auch Karl Barth unterstützt ihn hierin nicht. Auf eine Sammlung in Berlin zu dieser Zeit, spricht er von ‚ein Dutzlein Jüdchen‘ um wen es sich nur händele. Wenn auch noch der ursprüngliche Text des Betheler Bekenntnisses, das er zusammen mit Andern geschrieben hatte, von Martin Niemöller abgeschwächt wurde, ist Bonhoeffer dermaßen enttäuscht, dass er eine Berufung nach London annehmt. Dort besinnt er sich darauf, was ihm bei Zurückkehr nach Deutschland zu tun stehe. Damals hatte  Bonhoeffer noch starke Sympathie für den Pazifismus und sieht den Bergpredigt als dessen biblische Unterbauung. Die notwendige Widerstand wird, so schreibt er in die berühmte Brief an Erwin Sutz[iii], vor allem eine Sache von ‚einfach erleiden‘ sein.

Als er spätestens in 1938 von seinem Schwager Hans von Dohnanyi informiert wird über die Versuche im Kreise der Armee um möglich durch ein Attentat auf Hitler ein Weltkrieg zu vermeiden, wird er dazu gebracht nach zu denken über die Frage, ob ein solcher Tat ethisch zu rechtfertigen ist und damit auch ob sein Pazifismus in der gegebene Lage noch haltbar ist. Ich meine, dass diese Fragen für Bonhoeffer Anlass gewesen sind sich mit Ethik zu beschäftigen. Wenn er kurz nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und die Auflösung der Illegalen Sammelvikariaten, die fungierten als Nachfolger des schon vorher verbotenes Finkenwalder Predigerseminar, ein Schreib- und Redeverbot für das ganze Reich auferlegt bekommt, findet er die Zeit um seine Gedanken über Ethik zu formulieren. Er hat damit vermutlich in September 1940 angefangen.

Die verschiedene Abschnitte dieser Ethik werden stark beeinflusst von den Entwicklungen des Krieges und die politische Lage in Deutschland. Für das Verstehen von bestimmte Formulierungen ist es oft notwendig zu wissen in welcher Zeit es geschrieben ist und an welches Ereignis oder Entwicklung referiert wird. In der neueste Ausgabe der Ethik, die der Dietrich Bonhoeffer Werke, werden viele dieser Referenzen ausführlich beschrieben im Fußnotenapparat. In unsere niederländische Übersetzung haben wir diese Fußnoten ersetzt durch eine kurze historische Einführung am Anfang jedes Kapitel der Ethik. Gerard den Hertog und ich fühlen uns sehr verehrt, dass Bela nicht nur die deutsche Text der Ethik übersetzt hat, aber auch Sogor Geza gebeten hat die niederländische Einführungen zu übersetzen (vielen Dank, Geza!).

Wie gesagt sind einige Abschnitte (vor allem die aus der ersten Hälfte des Buches) mehr oder weniger abgerundet , während andere ganz summier sind und den Eindruck machen dass das größere Teil noch geschrieben werden müsste. Auf Grund eines Entwurfes aus dem Herbst von 1940 macht Bethge in 1949 ein Versuch um die verschiedene Fragmente ein Platz zu geben in eine sei es dann mangelhafte Zusammenhang. Es handelt sich dann um ein Buch aus zwei Teile: (I) Grundlagen und (II) Aufbau der mit Gott versöhnte Welt. Der dort genannte Untertitel bietet mehr Klarheit: Versuch einer christlichen Ethik! In der ebenfalls von Bethge herausgegeben sechste Auflage, kommt Bethge zu eine völlig neue Einteilung, basiert auf eine Theorie, dass Bonhoeffer vier Male ein Neuanfang mit seiner Ethik gemacht haben sollte.[iv] Auch Bethge spricht in diesem Zusammenhang über verschiedene Ansätze. Obwohl er nur einzelne Notizen aus 1939 en 1940 hat worin verwiesen wird auf einem zu schreiben Text über „Die Liebe Gottes und die Zerfall der Welt“, nimmt Bethge an, dass dies der erste Ansatz ist. Der zweite Ansatz ist dann das im Herbst 1940 geschrieben „Ethik als Gestaltung“, wobei die Abschnitte ‚Erbe und Verfall’ und ‚Schuld, Rechtfertigung, Erneuerung‘ als Paragraphen von ‚Ethik als Gestaltung‘ angesehen werden müssen. Der dritte Ansatz wurde geformt durch den Abschnitt über das Letzte und das Vorletzte, wobei dass viel ausführlichere Teil über das Natürliche Leben ein Unterteil davon ist. Ein vierte Ansatz soll dann gemacht sein mit das Schreiben von ‚Die Geschichte und das Gute‘, wovon es zwei Versionen gibt. Die kürzere erste Version, so wird von Bethge festgestellt, ist viel weiter ausgearbeitet, die zweite, ausführlichere Version hätte eigentlich noch viel ausführlicher sein sollen. Dieser Version ist ganz bestimmet erst in 1942 geschrieben.

Was Bethge meint entdeckt zu haben kommt uns in diesem Sinne  als zutreffend vor, dass er zurecht die Feststellung macht, dass Bonhoeffer wenigstens drei und vielleicht sogar vier Male ein Neuanfang gemacht hat (und dabei ganz bestimmt auch jedes Mal darüber nachgedacht haben wird, wie die schon geschriebene Stücke integriert werden konnten in den neuen Struktur), aber es ergab sich, dass seine chronologische Überlegungen nicht ganz korrekt waren.

Ich sage das jetzt als hätte ich das alles untersucht und wusste genau wie Alles ineinanderpasse, aber das ist gar nicht der Fall. Ich habe nie ein originales Manuskript Bonhoeffers in der Hand oder unter Augen gehabt. Ich kann dieses nur sagen, weil wir inzwischen die DBW haben. Unter Führung Ilse Tödts haben viele Wissenschaftler der Forschungsstätte Evangelische Studiengemeinschaft (kurz: FEST) in Heidelberg sich seit 1985 beschäftigt mit der Entzifferung der Manuskripten. Clifford Green, einer der meist hervorragende Bonhoefferforscher aus Amerika, belastete sich mit der Datierung. Er basiert sich dabei nicht wie Bethge wohl machen musste auf Verweisungen in der Text sondern auf völlig objektive Gegebenheiten: Welches Papier wurde benutzt, welche Sorten und Farben Tinte wurden verwendet? Die Herausgeber der Ethik als 6. Teil der DBW schreiben dass sie ganz bewusst für dieses Verfahren gewählt haben, um nicht zu riskieren, auf einen Irrweg geführt zu werden durch eine Theorie über einen Zusammenhang, wie es vielleicht bei der Zusammensetzung der 6. Auflage passiert war.

Die Richtigkeit der so erworben Daten sind für mich nicht zu kontrollieren, aber ich würde die Integrität der inzwischen über achtzig Jahre alte ‚Grande Dame‘ der Bonhoefferforschung, Ilse Tödt oder Clifford Green nicht in Zweifel ziehen und auf Grund ihre viele Publikationen über Bonhoeffer habe ich große Achtung für das Heidelberger Institut. Ich gehe also aus von den Richtigkeit ihre Untersuchungsresultate, wir wissen also in welche Periode welche Fragmente der Ethik geschrieben sind  und wagen also auf dieser Grundlage ein Versuch die Texte zu verstehen ins Licht des dadurch gegebene gesellschaftlichen Kontextes. Das bedeutet auch, dass wir nicht nur den Richtigkeit der These Bethges über die verschiedene Neuanfänge unterschreiben können, sondern auch besser verstehen weshalb er jedes Mal neu angefangen hat. Ich versuche also zu verstehen wie die Ethik (oder was uns davon geblieben ist) zustande gekommen ist und weshalb das so gegangen ist, wie es gegangen ist.

Offensichtlich hat Bonhoeffer in August 1940 angefangen mit seiner Ethik. In dieser Monat macht er viele Notizen (aufgenommen in der Sammelband Zettelnotizen für eine Ethik) zur Vorbereitung des eigentlichen Schreiben. Wir finden unter diese Notizen Zitaten, die später wortwörtlich in den Text von u.a. Ethik als Gestaltung gekommen sind („Schlimmer ist es wenn ein Lügner die Wahrheit sagt als wenn ein Liebhaber der Wahrheit lügt“), aber auch ein Versuch um ein Schema zu machen für das viel später geschriebene „Das natürliche Leben“. Wir können daraus feststellen, dass Bonhoeffer zwar nicht ein komplettes Konzept im Kopf hat, aber dass er wenn er anfängt zu schreiben schon an eine größere Arbeit denkt, die allmählich wachsen soll und wovon verschiedene Unterteile ihm schon vor Augen stehen.

Das erste Kapitel, das er schreibt, ist – anders als Bethge meinte – ‚Christus, der Wirklichkeit und das Gute‘. Er hat vermutlich hiermit angefangen in Klein-Krössin in West-Pommern (heutzutage das Städtchen Krosinko in Polen) wo er wohnt auf dem Gut Ruth von Kleist-Retzows (die Großmutter Maria von Wedemeijers, die er später dort begegnen wird und mit wer er sich in 1943 verloben wird). Er arriviert dort am 15. September und ist erst am 20. Oktober zurück in Berlin. Er hat dort tüchtig gearbeitet (schreibt zwischendurch an Bethge dass er gut vorankommt mit der Arbeit). Zu Manfred Roeder, der Nazi-Untersuchungsrichter, der ihn in der Tegeler Gefängnis verhört, wird er sagen, dass ihm von kirchlicher Seite gefragt war um in Anschluss auf sein Buch über die Nachfolge eine konkrete Ethik zu schreiben. Das war nicht ganz wahr. Bonhoeffer hatte aus eigener Bewegung und auf Grund von Motiven, die er bestimmt nicht an Roeder mitteilen wollte, mit seiner Ethik angefangen. Erst in November 1940 hatte er ein Unterhalt mit Wolfgang Stämmler, der Vorsitzende des Bruderrates der Bekennende Kirche der Altpreußischer Union. Dort wurde verabredet, dass er weil die Arbeit für die Pfarrerausbildung nicht mehr möglich war, kein Pfarrstelle zugewiesen bekommt (er hatte ja ein allgemeines Redeverbot und dürfte also nicht predigen) aber zur Verfügung bleibt für die Pfarrerausbildung, wenn die Möglichkeit wieder da sein würde und inzwischen sich beschäftigen darf mit wissenschaftliche Arbeit in Dienst der Bekennende Kirche. Als Bonhoeffer sein Kapitel ‚Christus, der Wirklichkeit und das Gute‘ schrieb, hat er fast sicher gemeint, das dieses das erstes Kapitel seiner Ethik sein sollte. In diesem Kapitel positioniert er sich in Hinblick auf der klassische Theologie. Die traditionelle Lutherische Zwei-Reichen-Lehre (von Bonhoeffer angedeutet als ‚das Denken in zwei Räume‘) die eine strikte Scheidung macht zwischen das Bereich des Staates und das Bereich der Kirche wird überwunden durch das Sprechen von einem Christuswirklichkeit: Christus ist sowohl Herr der Kirche als Herr der Welt (wie es auch in der erste Barmer These formuliert wurde). Später, im Laufe des Jahres 1941, wird er hier seine Lehre der Mandaten, die an der Stelle treten der sogenannten Schöpfungsordnungen, hinzufügen und einfügen in der Text dieses erstes prinzipielles Kapitel.

Und doch wird bei Lesung deutlich dass das nächste Kapitel, womit er sofort nach den vorläufigen Abschluss des ersten Kapitels angefangen hat, ‚Ethik als Gestaltung‘ auch als Eröffnungskapitel gedacht ist. Bonhoeffer hat mittlerweile ein erste Struktur gemacht, die Disposition die Bethge gebracht hat zu seiner Reihenfolge der Kapitel bei der Ausgabe der ersten Auflage in 1949. Weshalb dieser Neuanfang? Gestatten Sie mir eine wohlüberwogene Spekulation. Am 27. September 1940 wird in Berlin das Dreimächtepakt durch Deutschland, Italien und Japan unterzeichnet. Nach der gigantische Reihe Siege Hitlers in Europa mit dem Sieg über Frankreich als vorläufiges Hohepunkt, wird jetzt durch dieses Pakt gedacht an Weltdomination: Italien greift an in Afrika, Japan in Asien und Deutschland in Europa. Außerdem ist der Luftkrieg in voller Gang. Dadurch ist sein Zwillingsschwester Sabine – ich denke das es am diesen Moment kein Mensch auf der Welt gab, mit wem er sich mehr verbunden fühlte – , die ja mit ihre jüdische Ehemann Gerhard Leibholz mit Hilfe Dietrichs nach London ausgewichen war, in direktes Gefahr. Hitler steht nicht nur auf dem Hohepunkt seiner Macht, aber auch am Hohepunkt seiner Popularität in Deutschland. Einer Aktion des Widerstandes gegen Hitler ist in dieser Periode aussichtslos. Wenn der Aktion glücken würde, würde ein andere Nazi – an jenem Moment wahrscheinlich Hermann Göring – mühelos an seiner Stelle treten und seine Politik fortsetzen.

Man kann da über Christus als Personifikation des Guten reden, sowie das im ersten Kapitel passiert ist und das wird hier auch weitergeführt unter das Motto ‚Ecce homo‘, aber wir können nicht daran vorbeisehen: Wir müssen auch reden über die Inkarnation der Antichrist, in dieses zweites Kapitel angedeutet als „der Menschenverächter“. Wir können auf guten ethischen Gründen hundert Male deutlich machen, dass die Menschenliebende Gestalt Christi ins Zentrum stehen soll bei unserem Sprechen über Gut und Böse, aber die Wirklichkeit ist, dass Gut und Böse überhaupt keine Rolle spielen. Der Menschenverächter hat Erfolg, hat unvorstellbar viel Erfolg und der Erfolgreiche hat in dieser Welt immer Recht. Die Geschichte vergisst seine Missetaten, aber erinnert sich nur noch die Erfolge, die er geleistet hat. Dass ist was sich so ungefähr im Kopf Bonhoeffers abgespielt haben kann, wenn er voller Wut das Kapitel Ethik als Gestaltung schreibt. Trotzdem, trotzdem ist es die Botschaft der Inkarnation, dass Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist und sich in ihm mit der Welt versöhnt hat. Es ist die einzige – völlig erfolglose – Geschichte , die hiergegen erzählt werden kann. „Die Botschaft von der Menschwerdung Gottes greift eine Zeit, in der bei den Bösen wie bei den Guten die Menschenverachtung oder Menschenvergötzung letzter Schluss der Weisheit ist, im Zentrum an.“, schreibt Bonhoeffer. Das erste Kapitel ist prinzipiell, bleibt meines Erachtens auch zurecht stehen als das Eröffnungskapitel der Ethik, aber das zweite geht viel direkter ein auf der Aktualität. Wenn Bonhoeffer dieser Text schreibt und in derselben Zeit eine Disposition macht worin dieses zweites Kapitel das Anfangskapitel ist, denkt er möglicherweis, dass deutlich sein muss, dass er nicht ein abstraktes Lehrbuch über Ethik schreiben will, sondern dass er eine Ethik schreiben möchte, womit er selber, die Widerstandsgruppe womit er sich verbunden hat und die Bekennende Kirche, wovon er trotz seine Kritik bewusst Mitglied bleibt, arbeiten kann: Eine Ethik im Ernstfall, eine Ethik für Zeiten, worin es stürmisch zugeht, denn wie er schreibt: „Im Sturm enthüllen sich die Schwächen der menschlichen Natur deutlicher als im stillen Fluss ruhiger Zeiten“.

Die beide nächste Kapitel ‚Erbe und Verfall‘ und ‚Schuld, Rechtfertigung, Erneuerung‘ sind direkt anschließend geschrieben und gedacht als Unterteile von ‚Ethik als Gestaltung‘. ‚Erbe und Verfall‘ ist einer historischer Exkurs über der Geschichte des christlichen Abendlandes. In dieser Geschichte stand Christus zentral und damit stand in der Geschichte einer Jude zentral. „Eine Verstoßung der Juden aus dem Abendland (‚Endlösung‘ ist ein spätere Entscheidung, damals – 1940 – wurde gedacht an ‚Abschiebung‘; nach Brasilien oder nach Madagaskar, wenn sie nur verschwinden wurden aus Deutschland), muss die Verstoßung Christi nach sich ziehen, denn Jesus Christus war Jude“, schreibt er in den Tagen als die ersten siebenhundert Juden aus Krakau ins kurz zuvor geöffnete Konzentrationslager Auschwitz geführt wurden. In demselben Kapitel finden wir die meist berühmte aber auch meist geheimnisvolle Satz aus der ganzen Ethik: „Der Jude hält die Christusfrage offen.“

Der Abschnitt ‚Schuld, Rechtfertigung, Erneuerung‘ ist eine ganz frühe, vielleicht schon die allerfrüheste Überdenkung der Frage, wie es nach dem (verlorene) Krieg jemals wieder gut werden soll in Deutschland. Die Kirche weiß auf Grund von Gesetz und Evangelium von Schuld, darum soll sie stellvertretend für das Volk Schuld bekennen. Bonhoeffer formuliert dieses Schuldbekenntnis (bedeutend radikaler als das Schuldbekenntnis, das die Bekennende Kirche unter Führung Martin Niemöllers in 1945 in Stuttgart aussprechen würde) in zehn Thesen, worin er aktualisiert wie Kirche und Volk sich schuldig gemacht haben gegenüber alle zehn Gebote der Dekalog.

Bethge suggerierte, dass auch mit dem wichtigen Kapitel über die letzte und vorletzte Dinge ein Neuanfang gemacht wurde. Da habe ich meine Zweifels. Obwohl dieses Unterschied entscheidend ist für den Aufbau  Bonhoeffers Ethik, war er in der ersten Disposition schon vorgesehen als ein Kapitel , dass folgen sollte auf dem Kapitel über Ethik als Gestaltung. „Wir leben in das Vorletzte und glauben das Letzte, ist es nicht so?“, schreibt Bonhoeffer aus dem Tegeler Gefängnis am 5. Dezember 1943 und verfolgt dann: „Lutheraner (sogenannte!) und Pietisten würden eine Gänsehaut bei diesen Gedanken kriegen, aber richtig ist es darum doch.“ Entscheidend ist des Letzte, das man glaubt, aber das soll übersetzt werden in konkrete Handlungen, also im vorletzten Leben. ‚Wegbereitung und Einzug‘ hat er es auch genannt und überlegt sich ob das ein Titel für sein Buch wäre.

Eigentlich ist dieses Kapitle über die letzte und vorletzte Dinge ein Einführung auf das viel längere Kapitel über das natürliche Leben, das also verstanden wird als unseres Leben in das Vorletzte. Diese Kapitel schreibt Bonhoeffer zwischen Dezember 1940 und Februar 1941. Er schreibt es als Gast in der Benediktiner Abtei Ettal (das liegt nördlich von Garmisch Partenkirchen in das Süden Bayerns). Er hat den Luxus einer Bibliothek, die ihm dort zur Verfügung steht. Eine Bibliothek mit begreiflicherweise sehr viel katholische Theologie. Gerade in dieses Kapitel wird er ins Gespräch gehen mit der katholische Theologie, wie schon deutlich wird aus seinem Wahl der Titel: Das natürliche Leben. Das Begriff ‚natura‘ spielt ja eine entscheidende Rolle als Träger und Vervollkommnung der Gnade. Lesen wir dieses Kapitel mit unseren heutigen Augen dann kommt es uns als sehr konservativ vor, aber gerade hier ist es von größter Wichtigkeit, das wir das Kapitel lesen gegen den Hintergrund der Zeit, worin es geschrieben ist. Auch in der Nationalsozialistischen Ideologie spielt die Natur und das Natürliche eine wichtige Rolle. Die Natur wird aber ausgefüllt mit Begriffe wie ‚Volk‘, ‚Rasse‘, ‚Blut und Boden‘ und daraus wird eine ‚Heldennatur‘ geschaffen. Körperliche Kraft und Gesundheit werden entscheidend, wen es daran fehlt ist ‚lebensunwert‘, nicht wert zu leben. Wenn Bonhoeffer sich auf diesem gefährlichen Gebiet begibt, spricht er von dem göttlichen Gabe des natürlichen, menschlichen Lebens, das wert ist gelebt und verteidigt zu werden, auch wenn es schwach oder krank ist. Das war eine gefährliche und mutige Aussage in eine Zeit, worin ein Anfang gemacht wurde mit der Vergasung von körperlich und geistlich behinderte Menschen.  Bonhoeffer bekämpft hier und auch an anderen Stellen in seiner Ethik, dass das Nutz für die Gemeinschaft das höchste Kriterium für den Wert eines Menschenlebens sein würde. Es stand ja mit Kapitalen geschrieben an das Schluss des Parteiprogramms der NSDAP: GEMEINNUTZ GEHT VOR EIGENNUTZ, oder auch wohl so formuliert: ‚Gut ist was dem Volke nutzt‘!

Irgendwo in der ersten Monaten des Jahres 1942 wird die erste Version von das Kapitel ‚Die Geschichte und das Gute‘ geschrieben. Diese Version schließt eng an bei das Anfangskapitel über Christus, die Wirklichkeit und das Gute. Das historisch gute Handeln ist ein Handeln gemäß der Wirklichkeit in Christus. Jesus Christus ist der verantwortlich lebende Mensch und ein verantwortlich lebender Mensch ist jemand der lebt in der Nachfolge Christi. „Die Inhalt der Verantwortung Jesu Christi für den Menschen ist Liebe, ihre Form ist Freiheit“. Dann reist Bonhoeffer in Mai 1942 zum dritten Mal nach der Schweiz. Und diesmal gelingt es ihm Karl Barth zu begegnen. Dieser Begegnung – ausführlich beschrieben in der Schweizer Korrespondenz 1941-1942, die von Bethge herausgegeben ist – findet statt am 25. Mai 1942. Vorangehend an dieses Gespräch mit Barth lässt Bonhoeffer sich in Zürich von Arthur Frey, ein Mitarbeiter des Zollikon-Verlages, Barths Herausgeber, die Druckfahnen von KD II/2 besorgen. Barths gute Freund Pestalozzi hat Bonhoeffer ein Pension an den Genfer See anbefohlen, wo er sich acht Tage zurückziehen möchte um, wie er in eine Brief an Barth vom 13. Mai 1942 schreibt, wenigstens das zweite Teil durch zu arbeiten. Das zweite Teil von II/2 ist das 8. Kapitel Barths Dogmatik mit dem Titel ‚Gottes Gebot‘. Ich vermute dass Bonhoeffer vor allem außergewöhnlich interessiert war an den beiden ersten Paragraphen: par. 36 Ethik als Aufgabe der Gotteslehre und par. 37 Das Gebot als Gottes Anspruch. Dort hat er gelesen:

Der Mensch handelt gut, sofern er handelt als der, der von Gott zur Verantwortung gezogen ist. In und aus der Verantwortlichkeit gegen Gott handeln, heißt gebunden handeln. Frei ist unser Handeln ja nur insofern, als es unsere eigene, die von selbst gegebene Antwort ist auf das, was uns von Gott gesagt ist. In dieser Bindung geschieht es als gutes Handeln. Also besteht sein Gutes auf alle Fälle in seiner Verantwortlichkeit. Verantwortliches Handeln ist gut, weil das göttliche Reden, weil Gott selbst gut ist. (KD II/2, S. 607).

In dieses Zitat hören wir im kurzem fast alle Themen, die in dieses Kapitel Bonhoeffers vorhanden sind. Nota bene: Ich will hiermit nicht sagen dass der letzte Neuanfang Bonhoeffers Ethik nur Einfluss Barths gewesen ist, denn auch in der erster Version dieses Kapitel, die er vor sein Besuch an Barth und vor allem bevor er II/2 gelesen hat schrieb, war Verantwortlichkeit schon ein zentrales Begriff. Und dass Verantwortlichkeit Stellvertretung ist, einstehen für den Anderen, lesen wir dort auch schon, aber wo dies im ersten Instanz strikt christologisch fundiert war, hat er jetzt bei Barth verstanden, dass dies auch schon aus der Gotteslehre fundiert werden kann und deshalb fängt er an das schon geschriebene aufs neuen und noch viel ausführlicher zu schreiben in was nun schon das längste Kapitel seiner Ethik ist, aber das noch viel länger sein sollte. Bonhoeffer schriebt diese zweite Version von Die Geschichte und das Gute nämlich nicht fertig, denn wenn er angekommen ist bei den Paragraphen ‚Liebe und Verantwortung‘ bricht das Manuskript ab und obwohl wir auf Grund einer Zettelnotiz vermuten können, was Bonhoeffer weiter noch in dieses Kapitel schreiben wollte, ist in dieser Version daran nicht weiter gearbeitet. Stattdessen schrieb Bonhoeffer das Kapitel ‚Die Liebe Gottes und der Zerfall der Welt‘ das von Bethge ab der sechsten Auflage der Ethik statt ‚Ethik als Gestaltung‘ als Öffnungskapitel der Ethik wird verstanden. Die Inhalt des Paragraphen ‚Liebe und Verantwortung‘ können wir wohl vermuten, weil er das am Schluss der ersten Version einigermaßen ausgearbeitet hat. Was ich vermute – Sie müssen mir nochmals eine kleine Spekulation zustehen – ist das am dem Moment wo Bonhoeffer die Worten ‚Liebe und Verantwortung‘ geschrieben hat und sie als Titel der Paragraphen unterstrichen hat, er sie auf dem Papier sieht (dass er dieses Wortpaar wichtig fand ist klar, denn er hat ganz wenige Paragraphentitel formuliert) und feststellt dass er ganz selbstverständlich das Wort ‚Liebe‘ an das Wort ‚Verantwortung‘ vorangehen ließ. Er hatte in der erster Version schon gesprochen von der Liebe als die Inhalt des verantwortlichen Lebens, aber wenn, sowie er es von Barth verstanden hat und womit er einverstanden war, das verantwortliche Leben des Menschen ein Antwort ist auf dem göttlichen Wort, dann muss auch die Liebe des Menschen das Antwort sein auf der Liebe Gottes. Dann geht also die Liebe Gottes an die Verantwortung des Menschen voran. Stärker noch, dann kann es nicht anders sein als dass die Liebe Gottes an allem vorangeht und muss den Ausgangs- und Anfangspunkt der Ethik und des verantwortlichen Lebens der Menschen sein. Ich bin also mit Bethge einverstanden: Das Kapitel über die Liebe Gottes gehört am Anfang der Ethik, aber das bedeutet auch das alle andere Kapitel eine neue Stelle bekommen sollten. Ob er auch da immer den richtigen Wahl gemacht hat (abgesehen natürlich von der Frage, ob in diese neue Ordnung alle Kapitel überhaupt wieder eine Platz bekommen hätten) wage ich zu bezweifeln, aber ich könnte auch nicht auf guten Gründe eine bessere Reihenfolge vorschlagen. Deshalb ist es gut zu rechtfertigen, dass die Herausgeber der DBW beschlossen haben, die Kapitel ab zu drücken in der chronologische Reihenfolge, worin sie geschrieben sind. Dan ist es also nicht mehr eine Rekonstruktion einer Ethik, sondern eine sorgfältige chronologische Wiedergabe der verschiedenen Ansätze Bonhoeffers für eine Ethik. In unsere niederländische Übersetzung haben wir uns an diese Reihenfolge gehalten und habe das Buch auch „Aanzetten voor een ethiek“, (Ansätze für eine Ethik) genannt. Bei der Präsentation der niederländische Ausgabe habe ich gesagt, und ich wiederhole das hier gerne, dass ich vermute, dass die Entdeckung des Kernes seiner Ethik: ‚Liebe und Verantwortung‘ vielleicht auch der richtige Titel für diese Ethik gewesen sein soll. Das deutsche Wort ‚Verantwortung‘ hat eine doppelte Bedeutung: es bedeutet der Akt des Verantwortens und die Verantwortlichkeit und ich bin davon überzeugt, dass Bonhoeffer dieses Wort in seine doppelte Bedeutung benutzt: Das gute Handeln ist ein Leben in Verantwortung gegen Gott und in Verantwortlichkeit für den Menschen. Was hätten wir ein wunderbares Geschenk gehabt, wenn dieses Buch von Bonhoeffer fertig geschrieben wäre! Aber vielleicht haben wir ein noch wunderbareres Geschenk empfangen dadurch dass dieses Buch in Ansätze zu uns gekommen ist und uns vor der Aufgabe gestellt hat, selber immer neu zu bedenken, was in unsere Zeit und in der gegebene Lage verantwortetes und verantwortliches Handeln ist. Es wird immer ein Handeln in Freiheit sein, ein Wagnis, wovon wir nicht im Voraus wissen ob es ein gutes Handeln ist, aber dass wir hörend auf dem Wort Gottes und in Gespräch mit einander verstehen als die Wille Gottes. So handelnd dürfen wir hoffen auf Verzeihung, wenn wir uns irren sollten. Dass meine These dass diese beide Begriffe Liebe und Verantwortung und also auch die beide Kapitel worin diese ausgearbeitet werden zentral sind für Bonhoeffers Ethik, wird einigermaßen bestätigt von der Tatsache, dass Alles was Bonhoeffer nachher noch geschrieben hat in der kurzen Zeit bevor seine Verhaftung in April 1943, nähere Ausarbeitungen sind von schon eher geschriebene Teile oder Texten die in Hinblick auf den Aktualität formuliert wurden und wovon es die Frage ist, ob sie auch tatsächlich in eine definitive Ethik ein Platz bekommen hätten. Bonhoeffer schrieb eine Ethik im Ernstfall, das heißt eine Ethik für die Lage, worin er selbst und die Bekennende Kirche mit ihm sich befand, aber der Kern die er in dieser Lage entdeckte ist nicht zeitgebunden, sondern von allen Zeiten und also auch äußerst aktuell. Das Ihr allen diesen unwahrscheinlich wichtige und aktuelle Text jetzt in Ihre eigene Sprache lesen können, macht mir sehr viel Freude und ich gratuliere Bela und Ihr Allen ganz herzlich damit.


[i] DBW 9, Jugend und Studium 1918-1927, München 1986, S. 640

[ii] DBW 11, Ökumene, Universität, Pfarramt 1931-1932, München 1994, S. 17

[iii] DBW 13, London 1933-1935, München 1994, S. 128

[iv] Dietrich Bonhoeffer, Ethik, München 1962 (6. Auflage), S. 14-17

Dit bericht is geplaatst in Lezingen. Bookmark de permalink.